Nan Du, Wissenschaftlerin im MemrisTec-Projekt MemDPU, verlagert ihre institutionelle Zuordnung von der TU Chemnitz zur FSU Jena zum 01.12.2021. Sie leitet dort die Arbeitsgruppe Radiometrie, die Teil des Instituts für Festkörperphysik an der Fakultät für Physik und Astronomie der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena ist als auch des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien (IPHT). Im Projekt MemDPU entwickelt ihr Team ein neuartiges Rechenwerk, die Domino Processing Unit (DPU), die auf Basis von memristiven Bauelementen eine In-Memory Rechnerarchitektur für das Prozessieren großer Datenmengen realisiert. Ihre Arbeitsgruppe ist verantwortlich für die Herstellung und Charakterisierung von memristiven Bauelementen als auch dem Design und des Aufbaus umfassender memristiver Systeme.
Autor: MemrisTec
MemrisTec Seminar 2021
Im zweitägigen MemrisTec Seminar stellten Nachwuchswissenschaftler:innen aus allen neun Projekten ihre Dissertationspläne vor und tauschten sich, auch mit den anwesenden erfahrenen Forschern, über memristive Geräte für intelligente Systeme aus. Darüber hinaus bewiesen die Teilnehmenden in der Gruppenarbeit ein Gespür für relevante Anwendungsmöglichkeiten und erarbeiteten Konzepte für die Arbeit an Prototypen. Ein Workshop zur Planung der eigenen Promotion rundete das Angebot für die jungen Talente ab. Die ursprünglich in Dresden in Präsenz geplante Veranstaltung wurde kurzfristig digital durchgeführt.
Seit 1. September 2021 leitet Prof. Dr.-Ing. Amelie Hagelauer den Lehrstuhl für Mikro- und Nanosystemtechnik an der TUM. Die Berufung erfolgte gemeinsam durch die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik und die Fraunhofer-Einrichtung für Mikrosysteme und Festkörper-Technologien EMFT.
Prof. Hagelauer studierte Mechatronik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg (FAU) und promovierte dort 2013 zu dem Thema „Verlustmechanismen in BAW-Komponenten für Mobilfunkanwendungen.“ Von September 2016 bis August 2019 war sie an der FAU als Lecturer und Senior Scientist am Institute for Electronics Engineering tätig und fungierte als group lead „Electronic Circuits.“ Seit August 2019 arbeitete Prof. Hagelauer als Full Professor (W3) für Communications Electronics an der Universität Bayreuth (UBT) und beteiligte sich dort am MemrisTec-Projekt Memristive In-Memory-Computing: Strahlungsharte Speicher für Computer im All (MIMEC).
MemrisTec Welcome – Tommaso Rizzi
Das Fachgebiet Technische Informatik wird vertretungsweise von Dr. Marc Reichenbach geleitet, der Prof. Dr.-Ing. habil. Michael Hübner ersetzt, welcher aktuell Vizepräsident für Forschung und Transfer der BTU ist.
MemrisTec Welcome – Lautaro Petrauskas
Start des MemrisTec Paper Clubs
Um die Wissensbasis, insbesondere des wissenschaftlichen Nachwuchses, und die interdisziplinäre wissenschaftliche Diskussion zu fördern, hat MemrisTec den Paper Club ins Leben gerufen. Hier treffen sich eingeschriebene Wissenschaftler alle zwei Wochen in einem virtuellen Meeting und diskutieren über wichtige Papers und Reviews. Der MemrisTec Paper Club startete heute mit einem Überblick über neue nichtflüchtige Speichertechnologien wie PCM, STTRAM, RRAM und FeFET.
MemrisTec Welcome – Dr. Vasileios Ntinas
Experten der TU Dresden arbeiten an lernfähigen organischen Insektenfallen
Heiko Weckbrodt
Können in naher Zukunft lernfähige »Terminator«-Sensoren all jene Insektenplagen stoppen, die sonst ganze Ernten vernichten? Optoelektroniker und KI-Experten der TUD sind da zumindest auf einer heißen Spur: Sie wollen im Projekt »MemTrap« (Speicherfalle) gemeinsam lernfähige organische Terminator- Chips bauen, die »gute« von »bösen « Insekten unterscheiden können und nur die Plagegeister fangen. Das hat Prof. Stefan Mannsfeld vom Zentrum für fortgeschrittene Elektronik Dresden (cfaed) mitgeteilt. Er treibt das Projekt gemeinsam mit Prof. Frank Ellinger und Dr. Bahman K. Boroujeni von der Professur für Schaltungstechnik und Netzwerktheorie voran.
Die Forscher wollen dafür neuromorphe lernfähige Schaltkreise mit Formerkennungs- Sensoren verknüpfen. Diese Chips werden ähnlich wie Fliegenfallen aufgestellt. Kommt ein Insekt dahergeflogen, erkennt die intelligente Falle an den Umrissen, ob da zum Beispiel eine gefährliche Miniermotte oder eine fleißige Imme Platz genommen hat – und eliminiert dann die »Bösen« und lässt die »Guten« weiterfliegen. Gerade letzteres ist auch besonders wichtig, da die Zahl jener Insekten sinkt, die Pollen verteilen und damit Ernten sichern.
Solche cleveren Insekten-Fallen müssten einerseits lern- und leistungsfähig, andererseits sehr preiswert und platzsparend sein. Auch dürften sie nur wenige Nanowatt elektrische Energie verbrauchen, damit sie sich auf Obstplantagen oder landwirtschaftlichen Feldern durchsetzen können. Möglich macht dies eine Innovation der TUD: Photoniker vom cfaed und vom »Dresden Integrated Center for Applied Physics and Photonic Materials« (IAPP) haben in den vergangenen Jahren neuartige organische Lichtspeicher entwickelt. Diese »PinMOS«-Speicher sind eine Kombination aus organischen Leuchtdioden (OLEDs) und Kondensatoren. Sie können sich – anders als klassische Computerchips – nicht nur Nullen und Einsen merken, sondern viele verschiedene Ziffern pro Zelle. Und diese Daten lassen sich sowohl durch Strom als auch durch Licht auslesen und schreiben. Zudem können sich Schaltkreise mit solchen organischen Speicherzellen auch Muster merken und dann erkennen – zum Beispiel eben die unterschiedlichen Formen von Bienen und Motten.
Die Insekten-Terminatoren sind Teil des DFG-Förderprogramms »MemrisTec « (Memristive Devices Toward Smart Technical Systems, siehe auch Seite 3 dieser UJ-Ausgabe).
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 07/2021 vom 20. April 2021 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei doreen.liesch@tu-dresden.de bestellt werden.