Kategorien
News

Neues Projekt LEOMEM: Strahlungsresistentes In-Memory-Computing für den Weltraum

Elektronik in den Weltraum zu schicken, ist keine leichte Aufgabe. Im erdnahen Orbit stellen Strahlung, extreme Temperaturen und das Vakuum Herausforderungen dar, denen herkömmliche Speicher nicht standhalten können. Das LEOMEM-Projekt, Teil des DFG-Schwerpunktprogramms MemrisTec und ab 2025 von der DFG gefördert, widmet sich diesen Herausforderungen. Forscher der TU München, der Universität Rostock und des IHP – Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik unter der Leitung von Prof. Amelie Hagelauer, Prof. Marc Reichenbach und Prof. Christian Wenger entwickeln strahlungsresistente RRAM-basierte Speicherzellen und bauen dabei auf den Ergebnissen des früheren MIMEC-Projekts auf.

Erste Chip-Prototypen, die Transistoren mit geschlossenem Layout (ELTs) mit RRAM-Bauelementen kombinieren, wurden bereits am IHP hergestellt. Diese Zellen werden mehrstufigen Tests auf Gesamtionisierungsdosis (TID), Einzelereigniseffekte (SEE) und extreme Temperaturen unterzogen. Könnte der Speicher diesen harten Bedingungen standhalten und gleichzeitig energieeffizient bleiben? Das ist eine der zentralen Fragen, die LEOMEM beantworten möchte.

Auf Systemebene fließen Verhaltensdaten der Geräte in ein Design-Framework ein, um sichere und adaptive Speicherarchitekturen zu erforschen. Adaptive Fehlerkorrekturcodes arbeiten neben analoger Steuerung, digitalen Schnittstellen und Controllern in einem vollständig integrierten ASIC-Prototyp. Das ultimative Ziel ist ein Speichersystem, das auf Zuverlässigkeit, Energieeffizienz und Leistung bei Weltraummissionen optimiert ist und den Weg für die nächste Generation des In-Memory-Computing jenseits der Erde ebnet.

Kategorien
News

Neues Projekt PrintMEMPrintMEM: Druckbare memristive Logik für flexible SensorenNeues Projekt PrintMEM

Wie können elektronische Schaltkreise flexibel genug werden, um Sensoren in der Robotik, tragbaren medizinischen Geräten oder intelligenten Systemen zu umschließen? Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg unter der Leitung von Prof. Jasmin Aghassi-Hagmann und Prof. Nima Taherinejad untersuchen diese Frage im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms MemrisTec. Das seit 2025 von der DFG geförderte Projekt PrintMEM entwickelt die Technologie gedruckter Memristoren weiter und zielt darauf ab, leistungsstarkes In-Memory-Computing direkt in flexible und stromsparende Geräte zu integrieren.

Das Herzstück von PrintMEM sind anorganische Memristoren aus Metalloxiden mit Partikelbeimischungen, die sorgfältig entwickelt wurden, um die Variabilität zwischen den Komponenten zu reduzieren. Diese winzigen Bauelemente können Zustände in nur 100 Nanosekunden wechseln – mehrere Größenordnungen schneller als herkömmliche gedruckte Dünnschichttransistoren. Doch Geschwindigkeit ist nur ein Aspekt. Die Forscher untersuchen verschiedene Schaltungsarchitekturen – darunter IMPLY, MAGIG, FELIX OR und SIXOR – und kombinieren diese zu funktionalen Untereinheiten wie Sortierschaltungen.

Das Projekt umfasst die gesamte Entwicklungskette, von der Geräteherstellung und Verhaltensmodellierung bis hin zu Dauertests und Schaltungsdesign. Durch die Integration dieser Bausteine ​​in gedruckte Logikkomponenten will PrintMEM energieeffiziente, zuverlässige und skalierbare Elektronik für flexible Sensoren, Robotik und medizinische Anwendungen entwickeln. Könnte diese Technologie die Integration von Rechenleistung in Geräte der nächsten Generation neu definieren? Indem PrintMEM die Grenzen druckbarer anorganischer Elektronik erweitert, eröffnet es den Weg zu hochgradig anpassungsfähigen und leistungsstarken Edge-Computing-Systemen.

Kategorien
News

Neues Projekt MuCoRe: Multikontext-FPGAs mit memristivem Speicher

In einer Zeit stetig steigender Rechenleistungsanforderungen untersucht das Projekt MuCoRe, wie ein einzelner Chip mehrere Hardwarekonfigurationen gleichzeitig verarbeiten kann. Forscher der Universität Rostock und des Leibniz-Instituts für innovative Mikroelektronik (IHP) unter der Leitung von Prof. Marc Reichenbach und Prof. Christian Wenger entwickeln im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms MemrisTec Multikontext-FPGAs (MC-FPGAs) mit Multi-Bit-Resistive-RAM-Zellen (RRAM). Das ab 2025 von der DFG geförderte Projekt zielt darauf ab, die Geschwindigkeit und Flexibilität von FPGAs mit der Effizienz und Dichte memristiver Speicher zu kombinieren.

Das Herzstück von MuCoRe ist die Multi-Level-Fähigkeit von RRAM-Zellen. Jede Zelle kann acht Zustände speichern, unterstützt bis zu drei Hardwarekonfigurationen pro Zelle und reduziert den Flächen- und Energiebedarf im Vergleich zu herkömmlichen SRAM-basierten Designs drastisch. Spezialisierte Analog-Digital-Wandler (ADCs) ermöglichen eine zuverlässige und energieeffiziente Datenauslesung, und die nichtflüchtige Natur des RRAM macht die Wartung inaktiver Konfigurationen überflüssig.

Über einzelne Komponenten hinaus verfolgt MuCoRe einen systemweiten Ansatz. Das Team nutzt Open-Source-Tools und iterative Designmethoden, um kritische Kennzahlen wie Fläche, Stromverbrauch und Leistung zu bewerten. Durch die Kombination von analogem memristivem Speicher mit digitaler FPGA-Logik entsteht eine flexible und energieeffiziente Computerplattform. Im Erfolgsfall könnte MuCoRe den Aufbau rekonfigurierbarer digitaler Systeme neu definieren und schnellere, anpassungsfähigere Hardware für Anwendungen der nächsten Generation bereitstellen.

Kategorien
News

Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft

Wissenschaft kennt kein Geschlecht, und wir glauben, dass vielfältige Perspektiven für die Förderung von Innovationen und die Lösung der dringendsten Herausforderungen der Welt unerlässlich sind. MemrisTec hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wissenschaftler:innen aller Geschlechter die Möglichkeit zu geben, zu forschen, zu lernen und die Zukunft der Informatik zu gestalten.

💡 An alle jungen Frauen da draußen, die von einer Karriere im Bereich STEAM träumen: Ihr gehört in die Wissenschaft, und eure Beiträge werden die Welt verändern.

Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass jedes Mädchen weiß, dass sie eine Wissenschaftlerin, eine Innovatorin und eine Führungspersönlichkeit auf ihrem Gebiet sein kann. 🌱✨

Kategorien
News

MemrisTec auf der MEMRISYS in Seoul, Südkorea

Viele Akteure des Schwerpunktprogramms MemrisTec besuchten die 7th International Conference on Memristive Materials, Devices & Systems (MEMRISYS 2024), die in Seoul (Korea) vom 10. bis 13. November 2024 stattfand.

Einen besonderen Erfolg gab es mit dem Best Poster Award für Richard Schroedter, der das Poster „An ErMnO3 memristive spiking neuristor“ präsentierte. Zum Team der Co-Author:innen gehören Ahmet Şamil Demirkol, Rong Wu, Catherine Dubourdieu und Ronald Tetzlaff.

Kategorien
News

MemrisTec auf der Nature Conference on Neuromorphic Computing

Die MemrisTec-Mitglieder Ilia Valov und John Paul Strachan (beide vom FZ Jülich) wurden von der Nature-Redaktion ausgewählt, auf der zweiten Nature Conference on Neuromorphic Computing im Shangri-La Beijing, China, vom 13. Oktober 2024 bis 16. Oktober 2024 zu sprechen.

5 Jahre nach der 1. Konferenz werden sie mit einem interdisziplinären Publikum darüber diskutieren, wie man effizientere und intelligentere Rechensysteme schaffen kann. Unter den weiteren Referenten ist auch ein Mitglied des MemrisTec International Advisory Committee, Wei Lu von der University of Michigan, USA.

Kategorien
News

Girls’Day am 25.04.2024

Wir möchten uns bei allen bedanken, die an unserem Girls’Day 2024 teilgenommen haben! Dr. Carsten Knoll leitete eine fesselnde praktische Sitzung, in der er den Schülerinnen künstliche Intelligenz durch Objekterkennung mithilfe von Minicomputern nahebrachte. Der Enthusiasmus und die Neugierde der jungen Mädchen waren wirklich inspirierend. Wir hoffen, dass die Teilnehmerinnen diese Erfahrung genossen und einige wertvolle Erkenntnisse gewonnen haben, die sie auf ihrem wissenschaftlichen Weg umsetzen können. Außerdem freuen wir uns auf weitere erfolgreiche Girl’s Day-Veranstaltungen in der Zukunft.

Kategorien
MemTDE News

MemrisTec Young Researcher Awards für MemTDE

Die Auszeichnung für die beste Präsentation auf dem Workshop MemrisTec2024 erhielten die Nachwuchswissenschaftler vom Projekt MemTDE (Memristiver Zeitabstandskodierer): Johannes Hellwig und Dimitris Spithouris vom Peter-Grünberg-Institut 7 am Forschungszentrum Jülich als auch Hugh Greatorex vom CogniGron an der Universität Groningen in den Niederlanden wurden von der Jury aus dem MemrisTec Board hinsichtlich ihrer Präsentationsfähigkeiten am besten bewertet.

Der jährliche Workshop des Schwerpunktprogramms MemrisTec fand in diesem Jahr in Nürnberg an der FAU Erlangen-Nürnberg statt. Gastgeber war Prof. Dr. Dietmar Fey. Ort und Zeitpunkt des Workshops wurden gezielt gewählt um auch Demonstratoren, die in der ersten Förderphase entstanden sind, auf der Messe embedded world vorzustellen.

Dem MemTDE-Projektteam wünschen wir weiterhin alles Gute!

Kategorien
Events News

Spitzeninnovationen auf der Embedded World Messe in Nürnberg vorgestellt

Spitzeninnovationen auf der Embedded World Messe in Nürnberg vorgestellt

Die embedded world, die führende internationale Fachmesse für eingebettete Systeme, ging eben zu Ende. Zu den Ausstellern gehörte auch MemrisTec, das Forschungsprogramm, das sich der Entwicklung von memristiven Geräten für intelligente technische Systeme widmet. Unser Stand 5-140 auf der Messe erwies sich als Ziel für Branchenprofis und Technologiebegeisterte gleichermaßen.

ReLoFeMris Simulator

Ende der 1960er Jahre schuf Leon Chua den Begriff Memristor, ein Kunstwort aus den Worten Speicher (engl.: Memory) und Widerstand (engl.: Resistor). Gemäß Chua‘s Schal­tungstheorie fallen darunter alle Bauelemente, die in ihrem Strom-/Spannungsverlauf durch den Ur­sprungs­punkt des Koordinatensystems verlaufen und dadurch im Gegensatz zu ande­ren nicht­flüchtigen Speicherelementen, wie beispielsweise Ferritkernspeicher, eine gequet­sch­te Hy­ste­re­se­kurve aufweisen. Wie bei allen nichtflüchtigen Speicherelementen geht der im Mem­ristor gespeicherte Zustand auch nach dem Ausschalten der Betriebsspannung nicht verloren.

Zu dieser Klasse von memristiven Bauelementen gehören neben den bekannteren Elementen, wie resistiven ReRAMs (ReRAMs), Phasenwechsel-Speicher (PCMs), Spin-torque-Transfer Magnetresistiven RAMs (STT-MRAM) auch sog. ferroelek­trische Tunnelsperrschicht Bauele­mente (Ferroelectric Tunnel Junctions – FTJs). Letztere besitzen gegenüber den anderen genannten Varianten den großen Vorteil extrem niedriger Ausleseströme zu erzeugen.

Diesen Vorteil kann man für den Aufbau von eingebetteten KI-Architekturen auf der Basis des sog. Hyperdimensional Computing (HDC) nutzen, die eine Art Alternative zu tiefen neuronalen Netzen darstellen. In HDC-Systemen wird Information, z.B. gegeben in Form von einzelnen Vektoren, verteilt in den Einträgen eines sehr großen Vektors, genannt Hypervektor, gespei­chert. Mit solchen HDC-Systemen lassen sich z.B. EMG-Signale analysieren, um damit Hand­gesten zu erkennen. Wichtig ist eine große Zahl von z.B. binären Einträgen in den Vektoren.
Diese werden z.B. in Matrix-förmigen Crossbarstrukturen abgespeichert. Dabei muss unter Umständen bei der Erkennung einer Geste eine große Zahl an Elementen in einer Spalte parallel ausgelesen und aufsummiert werden. Damit die Ströme nicht zu groß werden, ist es ratsam wenn die ausgelesenen Elemente nur geringe Ströme produzieren und genau dies ist bei den FTJs der Fall.

Um mit FTJs zukünftig zu realisierende Crossbarstrukturen in hochintegrierten Mixed-signal-Chips aufzubauen, müssen vorab Rechnerarchitekturstudien durchgeführt werden. Dies erlaubt die Crossbarstrukturen besser qualitativ und quantitativ zu bewerten. Ein Mittel dafür ist die Simulation.

Aus diesem Grund wird an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Schwerpunktpro­gramms Memristec (DFG SPP 2262) das Projekt „ReLoFemRis – Reconfigurable Logic and Multi-bit in-memory processing with ferroelectric memristors“ gefördert. In ReLoFemRis wurde in den letzten Jahren allgemein die Adaption von FTJs für Computerarchitekturen erforscht und dafür ein Bauelemente- und Architektursimulator in SystemC entwickelt.

Dieser Simulator wurde am Stand vorgestellt. Es wurde demonstriert, wie eine entsprechende Architektur für die Handgestenerkennung genutzt werden kann.

AiML Demonstrator

Die Artificial Intelligence Memristive Logic (AiML)-Technologie ist ein bahnbrechendes Memristor-basiertes Computing-in-Memory (CIM)-Startup, das für Edge-KI-Anwendungen maßgeschneidert ist. Durch memristive Arrays speichert sie nicht nur KI-Modellgewichte direkt auf dem Chip, sondern führt auch die Matrix-Matrix-Multiplikationen durch. In der Embedded-Welt von 2024 wird der AiML-Demonstrator Bildklassifizierungsfähigkeiten mit bemerkenswerter Effizienz und extrem niedrigem Stromverbrauch zeigen, die speziell auf Edge-KI-Einsätze zugeschnitten sind.

MEMMEA Emulator

Mit dem ausgestellten Emulator lassen sich mit einem robusten, leicht zu modifizierendem System die elektrischen Eigenschaften des zukünftigen integrierten Chips charakterisieren und biologische Proben vermessen, so dass wir verschiedene Parametrierungen testen und die Interaktion der verwendeten Signalverarbeitung mit realen Nervengewebe untersuchen können.

Der Emulator verwendet neben mit diskreten Bauelementen bestückten Leiterplatten nur ein handelsübliches passives „Multi-Electrode-Array“ (MEA) und ein einfaches passives „Memrisive-Array“ (MEMA), welches auf einen blanken Standardwaver (mit SiO2 Beschichtung) prozessiert wird.

 

Impressionen

Kategorien
News

IFW Dresden ernennt Prof. Dr. Anjana Devi zur Direktorin des IMC

Prof. Dr. Anjana Devi, eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der Chemie funktioneller Nano- und 2D-Materialien, wurde zur Direktorin des Instituts für Materialchemie (IMC) am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW) berufen. Gleichzeitig wird sie voraussichtlich auf den renommierten Lehrstuhl für Materialchemie an der Fakultät Chemie und Lebensmittelchemie der Technischen Universität Dresden (TU Dresden) berufen.

Professor Dr. Anjana Devi, eine geschätzte Wissenschaftlerin indischer Herkunft, promovierte am Indian Institute of Science (IISc), Bangalore, Indien. Seit 1998 ist sie an der Ruhr-Universität Bochum tätig, wo sie seit 2011 die Professur für Anorganische Materialchemie innehat. Ihre außergewöhnlichen Beiträge auf diesem Gebiet wurden international anerkannt, wofür sie die Ehrendoktorwürde der Aalto-Universität, Finnland, erhielt.

Mehr Details